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Kirche Malborn

Die Kirche St. Briktius in Malborn steht in der Hauptstraße, Hausnummer 40. 

Die Kirche ist eine Saalkirche mit flacher Holzdecke, mit eingezogenem Chor und 3/8 Abschluss, d.h. beide hinteren „Ecken“ sind um etwa 2,50 m Länge und Breite unter 45° abgeschrägt. Die Länge beträgt 27,50 m, mit Sakristei 33,0 m; die Saalbreite ist 12,50 m, die Chorbreite 11,20 m und die Breite der Sakristei 6,0 m. Über dem westlichen Eingang ist der gemauerte Kirchturm. 

Das prächtige Sandsteinportal ist der Heiligen Anna gewidmet, die mit ihrer Tochter Maria im oberen Bereich dargestellt ist. Über die Kirche und besonders über das Portal gibt es einige Veröffentlichungen und Beschreibungen: in der Chronik, in der Datenbank der Kulturgüter in der Region Trier, im Buch „Die Kunstdenkmäler des Kreises Bernkastel“ von 1935 und in einer Broschüre der Pfarrgemeinde anlässlich der Renovierung des Hochaltars 2005. Der Kunststil wird meist mit Barock angegeben. In einigen Veröffentlichungen werden die Sandsteintafeln rechts und links des Portals als „spätgotische Schlusssteine“ genannt. Die Füllung des verglasten Bogenelementes wird als „geschmackvolles leichtes schmiedeeisernes Gitter im Rokokostil“ beschrieben und war 1935 noch vorhanden, heute nicht mehr. Das Portal stammt aus der 1756 neuerbauten Annenkapelle zu Trier, dem Gotteshaus der Zisterzienserinnen von Löwenbrücken, das der Säkularisation zum Opfer fiel. Es wurde 1804 nach Malborn verkauft und 1806 dort eingebaut. Wer das Portal damals geschaffen hat, ist nicht eindeutig belegbar. Durch die Ähnlichkeit mit dem Portal zum Kirchhof von Sankt Gangolf in Trier wird vermutet, dass der Entwurf auf den Augustinerbruder Josef Walter zurück geht. Das Portal zusammen mit der Außentreppe und den Sandsteinpfosten des Geländers wirkt sehr einladend. 

Koche

 Im Eingangsbereich ist über die gesamte Breite eine Empore, die auf 4 Pfeilern aufliegt. Dort steht die Orgel. Über die Empore kann man auch in den Turm gelangen, in dem die Glocken und die Uhren sind. Über einen Mittelgang kann man rechts und links in die Kirchenbänke gehen, die geschnitzte Elemente als Abschluss haben und die auf zwei niedrigen Holzpodesten fest verschraubt sind. Rechts und links im Kirchenschiff ist eine halbhohe Holzverkleidung, darüber sind geschnitzte Kreuzwegstationen. In jeder Längsseite ist ein Beichtstuhl. Vom Eingang aus links ist eine Pieta mit den Namen, der im 2. Weltkrieg Gefallenen und rechts ist eine Figurengruppe der Heiligen Familie. 

In den Abschrägungen zum eingezogenen Chorraum, der mit einem hohen gemauerten Bogen und 3 geschwungenen Stufen abgegrenzt ist, stehen die beiden Seitenaltäre. An der Wandung des Bogens ist links die Kanzel und rechts die Statue des hl. Brixius. Teile der ehemaligen Kommunionbank wurden zu zeremoniellen Tischen und Pulten umgestaltet. Der Hochaltar steht etwas vor der Abschlusswand des Chorraumes und lässt einen Umgang und den Zugang zur Sakristei frei. Die Kirche hat 10 hohe Bogenfenster mit Bleiverglasungen in rechteckigen Feldern und zwei hohe Bogenfenster im Altarbereich mit bunten Bleiverglasungen, die Engeln darstellen. 

Die Ausstattung der Kirche zeigt gute Rokokoformen und stammt aus der Zeit um 1720 - 1780. 1806 wurden die beiden Seitenaltäre, die Kommunionbank und die Standfigur des Heiligen Briktius in Trier bei Pater Christoffel Bauer gekauft, der auch die Klosterkirche Löwenbrücken ersteigert hatte. Die beiden Seitenaltäre weisen Ähnlichkeiten mit denen von Leiwen auf, was den Entwurf durch Johann Georg Seiz nahelegt. Es kann angenommen werden, dass auch der Hochaltar von dort stammt, jedoch älter als die Annenkirche ist. 

Die Kanzel, mit Aufgang und Schalldeckel und Schnitzereien wurde 1808 von zwei Schreinern aus Wadrill, Vater und Sohn Michel Adams so kunstvoll im Rokokostil angefertigt, dass man meint, sie stammten aus der gleichen Werkstatt wie die Altäre. Sie fertigten 1809 auch eine Holzverkleidung mit eingelegter Arbeit und Schnitzwerk an, das vom Hochaltar bis an beide Außenwände reichte. Diese Verkleidung musste wegen Holzschäden 1890 entfernt werden. 

Nach unserer Chronik wurde 1934 eine Orgel für 1.100 RM angeschafft, gebraucht, aber gründlich überholt. Im Pfarrarchiv fand sich aber auch eine Rechnung vom 5.2.1954 über 13.773,75 DM für eine neue Orgel der Fa. Eduard Sebald in Trier. 

Die drei Glocken wurden 1952 von der Fa. Mabilon in Saarburg hergestellt. Die älteste Glocke, 1742 von der Fa. Heinz in Trier gegossen im Auftrag von Pastor J. F. Schuh, musste im 2. Weltkrieg abgegeben werden. Eine neuere, 1858 von der Fa. Mabilon aus Saarburg im Auftrag von Pastor Adrian Heck gegossen, konnte nicht harmonisch in das neue Geläut eingefügt werden. Die Firma Mabilon nahm sie nach 94 Jahren zurück, sie steht heute in deren Glockenmuseum.